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Ich möchte Euch hier und heute etwas gestehen. Wenn ich die Zeit ein paar Jahre zurück drehe, dann hättet ihr mich seinerzeit wohl mit „Rhetorik“ jagen können. Denn wofür steht Rhetorik? Unter anderem für die Kunst der Überzeugung. Und für viele leider auch für die Kunst der Überzeugung mit dem „G’schmäckle“ der Manipulation. Puh, ein Wort, das mir quer im Magen liegt. Nichts lag und liegt mir ferner. Ich möchte nicht manipulieren. Ich möchte mich von jeglicher Manipulation klar distanzieren. Ich möchte vielmehr Menschen in ihrem freien Willen unterstützen. Ihnen aufzeigen, was für eine Freiheit sie haben. Eine Freiheit über ihre eigene Gedankenwelt zu bestimmen und ihr eigenes Handeln zu beeinflussen – und welche Macht in dieser, ihrer Freiheit liegt. Sie bekräftigen in dem, dass sie in sich hinein horchen und für sich stimmige Entscheidungen treffen – und nicht, weil es im Außen jemand an sie herangetragen hat.

Ich möchte Menschen ermutigen, dass sie selbst, von Innen heraus, aus freien Stücken handeln. Dass sie sich dessen bewusst sind, was sie tun. Ich gehe sogar noch weiter – dass sie bewusst sind in dem was sie denken, was sie sagen und dann auch in dem, was sie tun. Warum? Weil es so fatal sein kann, den Autopilot laufen zu lassen. Weil wir so viel mehr sind, als dieser Autopilot. Weil dieser Autopilot häufig den einfacheren Weg geht, doch das nicht heißt, dass es der bessere ist. Und weil ich es selbst auch so gut kenne – und weiß, wie gut es sich anfühlt, wenn ich mir meines Denkens, meiner Sprache und meines Wirkens ebenso wie meines Handelns bewusst bin. Wenn ich in die volle Verantwortung dafür übernehme und mich nicht hinter meinem Autopilot verstecke. Nicht etwas Unangenehmes vermeide, oder dem aus dem Weg gehe. Sondern mit vollem Bewusstsein präsent im Moment bin. Zu mir und meinen Gedanken, meinen Gefühlen und meinen Taten stehe und mir meiner Verantwortung mir selber und anderen gegenüber bewusst bin.

Doch, wieso gelingt es uns nicht immer, ganz bewusst zu sein? Manchmal sind wir festgefahren in einer Sichtweise und wollen die andere Meinung gar nicht erst anhören geschweige denn nachvollziehen, denn dann müssten wir uns eingestehen, dass wir vielleicht nicht recht haben. Oder zumindest nicht nur, sondern auch der andere gute, wahre Punkte hat. Oder wir betäuben uns selbst, lenken uns selbst von etwas ab, das in uns vor sich geht und das sich unangenehm anfühlt. Ein Gefühl, das wir gerne vermeiden würden und dementsprechend es versuchen zu ignorieren und zu unterdrücken. Oder wir hegen den unbewussten Wunsch, keine eigene Entscheidung treffen zu müssen, da wir damit einhergehend in eine Verantwortung gehen müssten – vor uns selbst ebenso wie vor anderen. So dass da der unbewusste Wunsch da sein mag, jemand anderes möge uns die Entscheidung abnehmen (ignorierend, dass wir auch hierfür in die Verantwortung zu gehen haben).

 

Ich möchte (*) Menschen darin unterstützen, bewusster zu sein. Bewusster in ihren Gedanken, somit bewusster in Ihrer Sprache zu sich selbst, sowie auch in Ihrer Kommunikation mit anderen. Und wenn ich Menschen von einer Sache überzeugen möchte , dann von dem Glauben an sich selbst. An das Gute, an die eigene innere Weisheit und Kraft.

Während ich das schreibe, kommt in mir die Frage an mich selber auf, ob ich dafür bereit wäre zu manipulieren. Und die nächste Frage, die sich dieser anschließt: Wo fängt Manipulation an? Wenn ich durch bewusst gestellte (subjektiv „passende“) Fragen Denkprozesse in Gang bringe, die alte Muster hinterfragen – ist das dann Manipulation?

Vielleicht – wahrscheinlich – verhält es sich hier ähnlich wie bei einem Küchenmesser. Richtig angewendet kann ich damit hervorragend mein Gemüse schneiden und mir und anderen Menschen damit eine Freude bereiten. Falsch angewendet kann ich damit jedoch auch einen großen Schaden verursachen und andere Menschen verletzten. Ebenso kann ich mit einem Auto beispielsweise älteren Menschen die Einkäufe nach Hause fahren oder es anderweitig positiv nutzen – oder es zu einer Waffe mutieren lassen, wenn ich es unsachgemäß, verantwortungslos oder gar bewusst Schaden-anrichten-wollend verwende. Es liegt an uns, wie wir die uns gegebenen „Werkzeuge“ verwenden – ganz gleich, ob es nun ein Küchenmesser, ein Auto oder unsere Sprache ist.

Insofern ist es mir ein Anliegen, dass bewusst mit den uns gegebenen „Werkzeugen“ umgegangen wird. Dass ich mit den mir mitgegebenen sowie erlernten Werkzeugen, meinem Wissen und meiner Sprache bewusst umgehe. Ich habe mich schon vor langem entschlossen, mein Leben in den Dienst des Guten zu stellen. Ich möchte das Gute, die Liebe, das Positive im Leben stärken. In meinem, so wie in dem Leben der Menschen in meinem Umfeld – beruflich wie privat. Ich möchte darin unterstützen, Konflikte aus dem Weg zu räumen, Verständigung zwischen zwei Parteien herzustellen, neue Handlungsfelder und -optionen zu erkennen und Perspektiven aufzeigen. Ich möchte Menschen darin unterstützen, ihre eigenen Stärken und Ressourcen zu erkennen. Zu ihrem eigenen Strahlen, ihre Freude und zu ihrer eigenen Größe zu finden und diese nach außen hin zu tragen und zu leben.

Ich möchte sie darin unterstützen, zu sich selber zu stehen. Zu ihrem wahrem Selbst. Und zu ihrem menschlichen Dasein. Denn – wir sind alle nur Menschen. Wir alle haben Macken und keiner von uns ist unfehlbar.

Und uns zu erlauben das einzugestehen. Ganz offen und ehrlich – zunächst vor uns selbst, dann auch vor anderen. Ja, wir sind nicht unfehlbar. Ja, ich bin nicht unfehlbar. Ich habe genauso meine Macken und mache Fehler. Und es tut mir leid, wenn diese dazu führen, dass ich Menschen verletze oder etwas nicht optimal löse. Und in dem Mitfühlen und Bedauern kann ich mich zeitgleich dennoch so annehmen und lieben, wie ich bin. Im Wissen, dass ich mit jedem meiner Fehler weiter wachse und lerne, es das nächste Mal besser zu machen. Es besser zu formulieren oder besser zu handeln. Ohne mich selbst dabei zu verlieren oder zu verbiegen. Aus Liebe und Respekt vor mir selber ebenso wie vor meinem Gegenüber.

Denn – ich lebe genauso wie jeder andere auch zum ersten Mal. Und es ist normal, dass wir nicht perfekt sind, auch wenn wir das nur zu gerne von uns selbst erwarten. Oft heißt es da mit uns selbst nachsichtig zu sein. Liebevoll und geduldig. Unsere Grundhaltung ist das Entscheidende. Denn dann, genau dann, wenn wir uns selbst so lieben und akzeptieren wie wir sind, mit allen Einschränkungen, die unserer innerer Kritiker da möglicherweise gerne aufzählen würde, dann können wir auch nach außen hin lieben und vergeben. Mit offenem Herzen für andere da sein.

Und der erste Schritt ist uns das einzugestehen. Ganz offen und ehrlich zu uns selber zu sein. Mutig den Vorhang des Vermeidens, des Ignorierens, des Verdrängen anzuheben und uns genau dann, auch wenn es zunächst schwer fallen mag, in Liebe und Akzeptanz zu betrachten. Wie eine liebende Mutter, die ihr Kind betrachtet.

Ich kann aus meiner eigenen Erfahrung berichten, dass es Gold wert ist, diesen Mut aufzubringen und genau hinzuschauen. Die Zeit sich zu nehmen, nicht direkt wieder wegzuschauen, sondern die Liebe in diesem Moment reifen zu lassen. Und das Wunder der Selbstheilung geschehen zu lassen. Wir müssen nicht perfekt sein. In unserer Imperfektion, unserer Unvollkommenheit sind wir es. Wenn wir uns selbst so betrachten, können wir auf diese Weise auch die Welt betrachten.

Denn im Endeffekt wollen wir alle doch nur eins: Geliebt werden. Gesehen werden.
Und auch mit unseren Fehlern akzeptiert werden.
Also fangen wir doch bei uns selber an.
Lieben wir uns selber.
Vergeben wir uns selber.
Und schauen nach vorne.

Um jeden Tag der besten Version unseres Selbst ein Stück näher zu kommen.

In Liebe,
* Namaste *

 

 

(*) Ja, ich habe hier in diesem Text häufig „ich möchte“ geschrieben. Denn genau das ist mein „Antreiber“. Und das Schöne daran ist, dass es nicht mehr nur ein „ich möchte“ ist, sondern bereits ein „ich tue, ich unterstütze, ich mache dies“. Denn genau darum geht es, aus dem Wollen ins Handeln zu kommen. Und trotz allem bleibt für mich das „ich möchte“ ebenso stehen, denn das ist mein Antreiber, meine Motivation. Denn ich bin mir auch bewusst, dass ich es nicht jeden Tag, nicht in jedem Moment meines Lebens schaffe. Ich bin nicht unfehlbar, doch ich bin auf meinem Weg. Jeden Tag einen Schritt weiter.


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